Das Endoplasmatische Reticulum

Das Endoplasmatische Reticulum (ER) besteht aus einem verzweigten Membrannetzwerk. Die ER-Membran macht über die Hälfte der gesamten Membranmenge in einer Eukaryotenzelle aus und ist direkt mit der Kernhülle des Zellkerns verbunden. Bereiche des ER, die auf ihren Membranflächen Ribosomen besitzen werden als raues ER bezeichnet. Er-Abschnitte, die glatt und ribosomenfrei sind heißen glattes ER. Raues und glattes ER haben verschiedene Funktionen.

Aufgaben des glatten ER

Das glatte ER spielt eine wichtige Rolle bei vielen Stoffwechselprozessen. Enzyme des glatten ERs sind für die Synthese von Lipiden, wie z. B. Phospholipide, Fettsäuren und Steroide relevant. Zusätzlich spielt das glatte ER beim Kohlenhydratstoffwechsel, der Entgiftung der Zelle und der Speicherung von Calcium eine besonders wichtige Rolle. Deshalb besitzen die Parenchymzellen der Niere und der Leber vorwiegend glattes ER.

Aufgaben des rauen ER

Das raue ER hat zwei Funktionen: die Proteinbiosynthese und die Membranproduktion. In den Drüsenzellen und in der Leber kommt das raue ER besonders häufig vor.

Die meisten Sekretionsproteine sind Glykoproteine, d.h. die Proteine sind mit Kohlenhydraten verbunden. Diese Kohlenhydrate werden im ER durch Enzyme an das Protein angehaftet. Die fertigen Proteine verlassen anschließend das ER in Transportvesikel in Richtung des Golgi-Apparats.

Das raue ER lässt bei der Membransynthese seine eigene Membran wachsen und schickt diese Membranteile anschließend in Transportvesikeln zu anderen Teilen des inneren Membransystems. Die an Ribosomen hergestellten Membranproteine werden in die Membran des ER eingelagert und werden so ein Teil der z. B. Plasmamembran.

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